Auch wenn es noch keinen 100%igen Schutz gibt, kann jeder täglich dazu beitragen, sein persönliches Krebsrisiko zu senken. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Wissenschaftler zunehmend mit der Krebsprävention beschäftigt und in zahlreichen Studien belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen den Lebensgewohnheiten und der Entstehung verschiedener Krebsarten gibt. Das Fazit der Weltgesundheitsorganisation (WHO): günstige Ernährungsgewohnheiten, verbunden mit körperlicher Bewegung und der Vermeidung von Übergewicht, kann die Zahl der Krebsfälle um etwa ein Drittel vermindern. Gesunde Ernährung ist dabei ein einfaches und preiswertes Mittel zur Prävention, das jedermann zur Verfügung steht. Spezielle Diäten oder Nahrungsergänzungsmittel sind nicht nötig – wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse.
Krebs ist nicht gleich Krebs
Nicht alle Tumorarten lassen sich nach dem heutigen Stand der Forschung mit der Ernährung in Zusammenhang bringen. Während bei einigen Krebsarten, die in Deutschland an der Spitze der Tumorstatistiken stehen, zum Beispiel Darm-, oder Brustkrebs, der Einfluss der Ernährungsweisewissenschaftlich untermauert ist, stützt man sich bei anderen noch auf Vermutungen. Allgemeingültig ist: Ein starkes Immunsystem, das unter anderem durch eine abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend Vitalstoffen aufrecht erhalten wird, hält potentielle Krebszellen in Schach. Denn bei den Milliarden Zellen, die jeder Mensch jeden Tag neu bildet, kommt es häufig zu Mutationen. Normalerweise werden diese veränderten Zellen durch ein intaktes Immunsystem eliminiert.
Was schützt, was schadet:
Eine Ernährung mit hohem Obst und Gemüse-Anteil hat laut WHO eine schützende Wirkung gegen viele Krebsarten. Umgekehrt kann ein übermäßiger Verzehr tierischer Fette, besonders verarbeitetes, rotes Fleisch mit einem erhöhten Risiko verschiedener Krebsarten in Verbindung gebracht werden. Gleiches gilt für Alkoholkonsum und das Rauchen. Neueste Studienergebnisse bieten weitere interessante Hinweise, sind jedoch noch nicht ausreichend belegt: So spielt ein hoher Zuckerkonsum, auch in Form von Kohlehydraten, womöglich bei der Krebsentstehung eine Rolle.
Pflanzenpower gegen Krebszellen
Eine gesunde Ernährung sollten auf pflanzlichen Lebensmitteln basieren: Obst und Gemüse enthalten zahlreiche potentielle antikarzinome (gegen Krebs wirkende) sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Polyphenole sowie Vitamine, Mineralstoffe und jede Menge Ballaststoffe. Fast monatlich steht eine andere Obst- oder Gemüsesorte auf der Liste der Top-Ten gegen Krebs: Tomaten sollen vor Prostatakrebs schützen, Zwiebeln und Knoblauch beugen vermutlich Magenkrebs vor, Kohl ist gut gegen Darmkrebs, Brokkolisprossen werden bereits bei der Therapie des Pankreaskarzinoms eingesetzt, Granatapfel soll vor Brustkrebs schützen und spezielle Pilzsorten wie der Shiitake Pilz krebsbekämpfende Substanzen enthalten. Das Potential der Natur ist damit wahrscheinlich längst noch nicht erschöpft.
Unsere Empfehlung: Essen Sie bunt!
Eines wird deutlich: Ein Wundermittel gegen Krebs in Form eines einzigen Inhaltsstoffes oder besonderen Lebensmittels gibt es nicht. Vielmehr gilt es, die ganze Vielfalt der grünen Küche zu nutzen, möglichst frisch und naturbelassen. Die Deutsche Krebsgesellschaft rät zu fünf oder mehr Portionen Pflanzenkost täglich mit einem Schwerpunkt auf Gemüse und Salaten, ergänzt durch Nüsse und Hülsenfrüchte. Besonders wirksam an sekundären Pflanzenstoffen gegen Krebs: Kohlgemüse aller Art, grünes Blattgemüse, Rote Bete, Beeren, Knoblauch, Sprossen, Gewürze wie Kurkuma und grüner Tee.
Weitere Ernährungsfaktoren, die nach derzeitigen Kenntnissen Krebs vorbeugen, sind: Ballaststoffe durch Vollkornprodukte; Fisch; gesunde Öle, die reich an Omega-3 Fettsäuren sind wie z.B. Lein- und Hanföl. Vorbild für eine krebsvorbeugende Ernährung könnte die mediterrane Küche sein, die als Ursache für die niedrigen Raten vieler Krebsarten in südeuropäischen Ländern gilt.