Ernährungstrend Rohkost – mehr als nur Apfel-Möhren-Salat

Denkt man hierzulande an Rohkost, tauchen bei den meisten Menschen als erstes Bilder von klein gehobelten Möhren und Äpfeln oder grünen Salaten in den Köpfen auf. Übersetzt man das Ganze nun aber ins Englische, nennt es also Raw Food, wird es gleich um einiges ansprechender. Macht auch Sinn, da dieser Trend mal wieder aus den USA kommt und in den letzten paar Jahren mehr und mehr auch zu uns herüber geschwappt ist. Raw Food-Fans versprechen, dass Rohkost bunt, abwechslungsreich und lecker sein kann. Außerdem soll die Gesundheit, Fitness und sogar die Schönheit von dem ungekochten Essen ungemein profitieren.

Grund dafür sind die Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme, die in den rohen Lebensmitteln erhalten bleiben und nicht durch Erhitzen zerstört werden. Sie helfen dem Körper außerdem Negatives auszuschwemmen und sich zu entgiften. Und das wiederum soll Haut, Haare und Augen zum Strahlen bringen. Die Pfunde purzeln ohnehin von ganz alleine und außerdem sollen Rohköstler vor Energie nur so strotzen.

So weit so gut, aber wie sieht das Ganze nun auf kulinarischer Seite aus? Abwechslungsreich und lecker wird Einsteigern versprochen und tatsächlich – ein Blick ins Internet und man wird mit Raw Food-Rezepten geradezu bombardiert. Die entsprechenden Bilder zu den Gerichten lassen auch eingefleischten „Gemüse-weich-Kochern“ den Zahn tropfen.

 

Ausstattung

Ein guter Mixer ist unabdingbar, möchte man rohe Köstlichkeiten zubereiten. Gerade zur Herstellung der berühmten Green Smoothies – also Fruchtsmoothies, die zusätzlich noch grünes (Blatt-) Gemüse enthalten – kommen sie täglich zum Einsatz. Sinnvoll ist es wenn der Mixer gleichzeitig eine Zerkleinerungsfunktion hat und/oder Nüsse, Samen o.ä. klein mahlen kann.

Profis in der Rohkost-Welt besitzen einen sogenannten Dehydrator. Im Prinzip ist das nichts anderes als ein etwas größerer Dörrautomat. Er dient bspw. zur Herstellung von Rohkost-Brot, -Keksen, -Krackern, -Pizzen und -Chips. Ja, richtig – all das gibt es auch als rohköstliche Variante. Verzichten muss man hier also scheinbar wirklich nicht.

 

Schlemmen ohne Reue

Auch Schokolade und herrliche Torten haben Raw Food-Köche in ihrem Repertoire. Eine wichtige Basis dafür ist Kokosöl in Rohkostqualität. Diesem wird ohnehin so einiges an positiven Eigenschaften und Wirkungen nachgesagt. Verwendet man es nun, um damit die köstlichsten Raw Food-Desserts herzustellen, kann man quasi ohne schlechtes Gewissen schlemmen und tut seiner Gesundheit dabei sogar noch Gutes.

Ganz nebenbei ernährt man sich bei einer rein rohköstlichen Diät auch noch vegan. Das heißt, man tut nicht nur seiner eigenen Gesundheit einen Gefallen, sondern verzichtet auch auf die Verspeisung anderer Lebewesen und ihrer Produkte.

 

Der rohe Versuch

So viel Gutes verdient zumindest einen Testdurchlauf. Der ist ohnehin ratsam, um zu sehen, ob die Raw Food-Ernährung tatsächlich etwas für den eigenen Gaumen ist. Hat man dann Feuer gefangen, ist es allerdings am einfachsten seine Ernährung Schritt für Schritt umzustellen. So kann sich auch der eigene Magen ganz allmählich an die ganze Natürlichkeit gewöhnen. Der komplette Umstieg von einem Tag auf den anderen, gelingt außerdem den wenigsten. Zu sehr hat man sich an Zucker & Co. gewöhnt und die ganze rohe Motivation ist von einer Sekunde auf die nächste dahin.